Geschichtliches von der Gemeinde Jochberg
Die Siedlung Jochberg wird 1073 erstmals in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. erwähnt, mit welcher er dem Kloster Rott am Inn seinen Besitz bestätigte. Im Jahre 1216 wird Jochberg ebenfalls in der Grenzfeststellungsurkunde der Pfarren St. Johann und Kirchdorf genannt. Der Jochberg wird im Jahre 1275 als Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern und Erzstift Salzburg bezeichnet. Laut des Landsteuerbuches von 1464 gehörte das Viertel Jochberg mit den Werchaten Aurach, Haselwant, Hental, Koching und Oberhaus zum sogenannten "Oberamt" des Landesgerichtes Kitzbühel. Unter dem Bayernherzog Georg wurde 1482 der Gasthof Schwarzer Adler erbaut, der von 1770 bis 1845 von Schützenhauptmann Anton Oppacher geführt wurde. Als Freiheitskämpfer unter Andreas Hofer war Anton Oppacher 1809 Verteidiger vom Pass Strub, später war er auch im Landtag vertreten.
Das dem Hl. Wolfgang geweihte Gotteshaus von Jochberg war eine Filialkirche der Urpfarre St. Johann in Tirol und wurde im Jahre 1891 in den Rang einer selbständigen Pfarre erhoben.
Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 15.6.1965 der Gemeinde Jochberg gemäß der Tiroler Gemeindeverordnung vom 31.3.1949 folgend dargestelltes Wappen verliehen: "Auf dreifach gewelltem, grünem, rechtem Schrägfuß, ein schwarzer nach rechts schreitender Ochse in Gold". Der schräg aufwärts schreitende Ochse erscheint bereits im 14. Jahrhundert im Wappen der Familie Ochsenberger in Kitzbühel und im Brixentale und findet sich auch im Siegelbild des Gerichtsviertels Jochberg, das freilich ein größeres Gebiet als die heutige Gemeinde umschloss. Das Wappen versinnbildlicht den Charakter der ehemaligen Schwaighofsiedlung, die vorwiegend besonders in dieser Höhenlage auf Viehwirtschaft beruhte.
DAS JOCHBERGER WAPPEN
Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer Sitzung am 16. 6. 1965 der Gemeinde Jochberg gemäß der Tiroler Gemeindeordnung
vom 31. 03. 1949 folgendes in der Urkunde dargestelltes VVappen verliehen: Auf dreifach gewelltem, grünem, rechten Schrägfuß
ein schwarzer, nach links schreitender Ochse in Gold.
Dazu einige unmaßgebliche Anmerkungen:
Der schräg aufwärts schreitende Ochse erscheint bereits im 14. Jh. im Wappen der Familie Ochsenberger in Kitzbühel und im
Brixental (Fischnaler, Wappenschlüssel, Bd. 3 175).
Fischnaler fand auch ein gleiches Siegel des Viertels Jochberg zu einer Urkunde vom 19. 07 .1710 und kopierte es für seine
Wappensammlung , leider ohne Angabe der Fundstelle.
Ein Siegel des Jochberger Viertels mit dem Ochsenberger konnte bislang nicht ermittelt werden. Leider treten auch die
Ochsenberger im Bereich der heutigen Gemeinde Jochberg, der etwa dem Werchat Oberhausen des ehemaligen Jochberger
Viertels entspricht, kaum bzw. überhaupt nicht in Erscheinung. Soviel bislang festgestellt werden konnte, finden sich nur einige
wenige Spuren der Familie Ochsenberger im Zusammenhang mit Jochberg, z.B.
1390 siegelt ein Christian Ochsenperger einen Zehent-Verkauf an Konrad Vetter zu Wald.
1416 wird im Salbuch Kitzbühel auf dem EckingGut (nicht Jochberg) eine „Ochsenpergerin" erwähnt.
1492 verkauft Christian Mitterer aus dem Gut Mittern eine Gülte seinem Vetter Andrä Ochsenperger und der Gleiche übereignet
1495 dem Gotteshaus in Jochberg eine Gülte aus seinem Gut Ochsenperg (nicht Jochberg).
1495 wird ein „Andrä aus dem Ochsenperg“ im Jochberg erwähnt. (Jochberger Viert!!)
1615 wird ein Bergbau in „Christian Oechsenpergers Graßwendt“ im Jochberg erwähnt.
Das Feuerstättenverzeichnis des Jochberger Viertels von 1615 verzeichnet dagegen keinen Ochsenperger im Jochberger Viertel.
Hält man dagegen, dass in rund 1250 ausgewerteten Jochberger Urkunden keine Nennung des Namen Ochsenberger erfolgt,
dagegen der Name Oberhauser 143 Nennungen erfährt und der Name Hechenberger 114 Nennungen und das sich sowohl
Oberhauser als auch Hechenberger mehrfach unter den Jochberger Viertelern befinden, könnte man sich vielleicht eine
bessere Wahl für das Jochberger Wappen denken — aber es wird wohl ein Geheimnis der Heraldiker bleiben, warum ausgerechnet das Wappen der in Jochberg rel. unbekannten Familie Ochsenberger für das Gemeindewappen herhalten musste. Vermutlich hat man bei der Kreation des Wappens schlicht das “Jochberger Viertl" mit der (nicht identischen) heutigen „Gemeinde Jochberg“ verwechselt bzw. gleichgesetzt.